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Lothar Dohr wird 50

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Er ist der wohl bekannteste RWE-Fan in Deutschland – und sehr wahrscheinlich auch der beliebteste: Lothar Dohr wird am heutigen Samstag 50 Jahre alt.

Er, der den „Schreck vom Niederrhein“ erfand und der damit so vielen rot-weissen Anhängern Gänsehaut bescherte, feiert seinen Ehrentag. Der RWE-Fanblogger gratuliert.

Am Samstag, den 20. März 1971, besuchte Lothar sein erstes Live-Spiel an der Hafenstraße. Elf Jahre alt war er damals, mitgenommen von seinem Vater, der ihm das nicht operable RWE-Gen einpflanzte. Die Essener spielten an diesem Tag gegen den SV Werder Bremen, zu dem heute eine enge Fanfreundschaft besteht. Am Ende stand es 2:2 und Lothar war infiziert, seitdem besuchte er fast jedes Spiel seines heißgeliebten Klubs, auch wenn seine erste Fan-Saison mit dem Abstieg endete.

Erst fern von seiner Essener Heimat entdeckt Hendrik Gerstung die Leidenschaft für den Klub aus seiner Geburtsstadt. Denn wer wissen will, was „Fan sein“ wirklich bedeutet, der landet irgendwann an der Hafenstraße: Nirgends sonst erlebt man die Gefühlsverbindung Verehrung und Verzweiflung so intensiv – „Oh RWE“. Im RWE-Fanblog gibt Hendrik den rot-weissen Anhängern nun eine Stimme.

Mittlerweile ist aus Lothar eine lebende Legende geworden. An der Hafenstraße kennt man seinen Namen, viele sehen in der Verbindung von Lothar zum RWE so etwas wie das Idealbild einer Fanbeziehung zu seinem Verein. Dass Lothar heute diesen Status genießt – auf seine unprätentiöse, natürliche und gemütliche Art – liegt natürlich vor allem an seinem „Schreck vom Niederrhein“. Auch die Premiere des berühmten Schlachtrufs fand bei einem Spiel statt, das 2:2 endete. Gegen die Bayern war´s, in München, am 23. November 1974, als Lothar, „Klein-Lothar“, damals auf die Stange ging und erstmals mit voller Inbrunst intonierte. Tausendfach schallte es zurück „Nur der RWE!“. So produziert man Gänsehaut.

Da stand Lothar dann, zu Beginn gerade mal 15 Jahre alt, und dirigierte vom „Wellenbrecher“ die rot-weissen Fanmassen. Jahrelang begleitete er so die Entwicklung des Vereins, machte Auf- und Abstiege mit, wurde immer wieder von der Masse gefordert: „Lothar, wir bitten dich.“ Damit ist es nun vorbei. Die Westtribüne, wo er stand, gibt es nicht mehr, Lothar auf der Stange auch nicht mehr. Der RWE-Oberfan, der sogar zwei Gastauftritte im ARD-Krimiserienklassiker „Tatort“ hatte, erfüllt nun den Job, den eigentlich auch nur er machen kann: Lothar ist Fanbeauftragter von Rot-Weiss Essen.

In dieser Rolle versteht er sich als Ansprechpartner und Sprachrohr der Anhänger. Mit dem Fanprojekt arbeitet er sehr eng zusammen, er kennt alle Fanklubs, kümmert sich um Sponsoren-Subventionen für die Fanbus-Fahrten und wurde bis 2007 vor Saisonbeginn immer der aktuellen Mannschaft ausdrücklich vorgestellt. Lothar hat eben eine besondere Rolle in diesem Verein. Seit 2007 ist er nicht mehr Fulltime beschäftigt, sondern auf 400-Euro-Basis.

Einen festen Nachfolger für Lothar gibt es (bislang) nicht. Zuletzt gab es zwar bemerkenswerte Versuche, der „Schreck vom Niederrhein“ wurde wieder intoniert, einige Fans sprachen von „erneuter Gänsehaut“, andere verbaten sich einen Vergleich zu Lothar. Wenn der von Vereinsliebe spricht, ist das keine Floskel. Er lebt RWE, auch heute noch belasten ihn Niederlagen. Seine Bedeutung für den Verein ist heute noch enorm. Er steht für die gute, alte Zeit, gleichzeitig ist er heute noch Bindeglied.

Das wissen auch die Verantwortlichen: Unser Vorstandsvorsitzender Stefan Meutsch wird auf Lothars Geburtstagsfeier eine Rede halten, dabei immer wieder auch auf Siw Malmkvists „Adiole“ hinweisen. Für Lothar gilt vor allem die Zeile, die auch diesen Fanblog inspiriert: „Seit wir zwei uns gefunden…“ In diesem Sinne gratuliere ich als Fanblogger, auch im Namen der aller RWE-Fans, zu seinem heutigen Ehrentag, dem 50. Geburtstag: Herzlichen Glückwunsch, Lothar! Mach weiter so, alles Gute für die Zukunft, die sportlich hoffentlich bald wieder besser aussieht. Nur der RWE!

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